Kurz nach den Anschlägen am Dienstag bekam nach Angaben des Online-Magazins Wired der Administrator eines Internetproviders Besuch vom FBI. Er wurde aufgefordert, Carnivore-Abhörsysteme zu installieren. Die beiden Provider AOL und Earthlink haben bereits ihre Zusammenarbeit mit der Bundespolizei bestätigt. Auch der Freemail-Dienst von Microsoft Hotmail soll vom FBI überwacht werden.
Marv Langston, ehemaliger Mitarbeiter im US-Verteidigungsministerium, nannte
die Terroranschläge einen kriegerischen Akt und warnte davor, dass diesem eine Serie von „Cyber-Attacken“ folgen könnte. Er bezeichnet dieses mögliche Szenario „Electronic Pearl Harbor“, mit dem Ziel, das ganze Land zu lähmen. Auch US-Präsident Bush hat vor Attacken im Netz gewarnt, gleichzeitig aber entsprechende Maßnahmen der US-Bundesbehörden angekündigt.
Inzwischen finden von amerikanischer und USA-freundlicher Seite Hacks auf Seiten der Taliban und anderer islamischer fundamentalistischer Seiten statt. Zum Beispiel war auf einer Taliban-Seite der Steckbrief von Osama bin Laden zu finden. Der Chaos Computer Club spricht sich unterdessen ausdrücklich gegen Angriffe auf jedwede Kommunikationssystem aus. Die Mitglieder fordern dazu auf, keinen Aufrufen zur Zerstörung oder Lahmlegung islamischer Seiten und anderer Kommunikationssysteme der islamischen Welt zu folgen. Gerade jetzt, so der CCC, wäre Völkerverständigung wichtiger als je zuvor. Wer die Kommunikationseinrichtungen zerstört, forciere Intoleranz und Haß. Nicht freie Information ist gefährlich, sondern kontrollierte Desinformation.