Kontrollieren kommt vor dem Studieren – Unmut an Unis über Rasterfahndung

Der Unmut in deutschen Hochschulen und Universitäten über die vorige Woche begonnene Rasterfahndung nimmt zu. Nach Hamburg haben auch die Universitäten in Münster, Duisburg, Essen und Aachen rechtliche Schritte gegen diese Maßnahme angekündigt. Noch ist unklar, wie lange die gesammelten Daten zur Recherche aufbewahrt werden sollen.
Bis vor kurzem wurde vor allem im bayerischen Hochschulwesen die Internationalisierung der Universitäten forciert. Doch seit den ersten Untersuchungen in Hamburg, ist die Diskussion um die sogenannte White Card verstummt. Der Rektor der Erlanger Universität, Gotthard Jasper, wo der Ausländeranteil bereits bei zwölf Prozent liegt, sagte der Süddeutschen Zeitung: Die Fahndungspraxis „… kann zu einer Stigmatisierung der Muslime führen.“ Die Studentenvertreter der Berliner Humboldt-Universität haben bereits Strafanzeige gegen den Berliner Polizeipräsidenten Hagen Saberschinsky erstattet. Die Humboldt-Universität und auch die Berliner TU hatten sich zuerst geweigert, die vom LKA angeforderten Daten von mehr als einhundert Studenten herauszugeben. Letztlich wurden sie aber durch richterlichen Beschluß dazu gezwungen.

 Autor: Peter Ulber
 Veröffentlichung: 11. Oktober 2001
 Kategorie: Nachricht
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