Wäre es nicht schön, wenn … UI – Universal Identifier

Handy-Nummer, E-Mail-Adresse fürs Netz, Postadresse, Festnetznummer, … – mehrere dutzend Identifikations- und Kontaktkennnummern besitzt der deutsche Durchschnittsbürger. Wäre es nicht schön, könnte man all diese verschiedenen Kontakte auf einen reduzieren, auf den Universal Identifier (UI).

Wenn es nach der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gänge, würden sich das in naher Zukunft wenigstens bei Handy-Nummern realisieren lassen. Während man gegenwärtig noch bei jedem Providerwechsel eine neue Rufnummer zugewiesen bekommt, soll man diese in Zukunft anbieter-übergreifend nutzen können. Zwar gibt es das schon in einigen Ländern, die hierzulande üblichen Zusatzdienste, wie z.B. die Mailbox, sind dort jedoch weiterhin an das jeweilige Mobilfunk-Unternehmen gebunden.

Seitens der Unternehmer formiert sich aber Widerstand. Was für den Kunden sinnvoll scheint, muß es deshalb lange nicht für die Anbieter sein. „Ich sehe da zwar Effektivität, aber keinen Profit“, faßt Amanda McCarthy vom Marktforscher Forrester im US-Branchenmagazin Business 2.0 die Haltung der Wirtschaft zusammen. Dabei sei nicht allein die Vereinheitlichung der Mobilfunknummern gemeint, sondern das Konzept der UI allgemein. Die technischen Schwierigkeiten, die es auf dem Weg zu einer lebenslänglichen Kennung noch zu beseitigen gilt, stehen für sie in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen.

Wie sieht es aber mit dem Nutzen für die Kunden aus: Auf den ersten Blick eigentlich prima. Datenschutzrechtlich gibt es wohl aber einige Haken. Wo werden beispielsweise die UI gespeichert? Wer hat inwieweit Zugriff über die UIs und wer kontrolliert diesen? Welche Informationen werden für einen solchen Universal Identifier gespeichert? Schon das Telephone Number Mapping (enum) hat einige dieser Fragen aufgeworfen. Warten wir ab, bis UIs profitabel werden, dann wird der Datenschutzaspekt sicherlich den wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden.

 Autor: Peter Ulber
 Veröffentlichung: 2. Januar 2002
 Kategorie: Nachricht
 Tags:

Schreibe einen Kommentar