Gerade tobt der Kampf um das neue deutsche Urheberrecht, da wird in München in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, der Universität Augsburg sowie der George Washington University, Washington D.C. vom Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht das Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC) eröffnet.
Geistiges Eigentum bedeutet in zunehmendem Maße letzteres: Eigentum. Da viele der heutigen Wirtschaftsbereiche nur noch auf Know-How und Markenrechten fußen, ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex unabdingbar. Doch es gibt abgesehen von einigen Weiterbildungsprogrammen keine fundierte Ausbildung. Dem soll nun das MIPLC nachkommen.
Die Studenten, die eine Studiengebühr von 23.000 entrichten müssen, erhalten nach dem einjährigen Ausbildung einen Abschluss als Master of Laws in Intellectual Property (LL.M. IP). Das Studienangebot richtet sich an Rechts- und Patentanwälte, sowie an alle Berufsgruppen, für die Geistiges Eigentum Relevanz besitzt: Wirtschaftsfachleute, Naturwissenschaftler und Ingenieure. Denn nach Meinung des MIPLC gäbe es weltweit zuwenig Fachleute auf diesem Gebiet. Dagegen soll mit diesem Studiengang angesteuert werden.
Durch die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen soll den Studenten auch ein umfassendes Wissen in diesem Bereich zugängig gemacht werden, da einerseits die Universitäten über natur- und ingenieurswissenschaftliche Spitzen (TUM), hervorragende Erkenntnisse über internationales Wettbewerbsrecht (Augsburg) und eine hundertjährige Erfahrung bei der Asbildung von Patentrechtlern (Washington) einbringen, andererseits das Max-Planck-Institut über eine der größten Fachbibliotheken verfügt.
München soll damit weiterhin „Hauptstadt des Geistigen Eigentums“ in Europa bleiben, da dort bereits das Deutsche und Europäische Patentamt, sowie der Bundespatentgerichtshof seinen Sitz haben.
Es ist zwar begüßenswert, dass nun Spezialisten ausgebildet werden sollen, da es in Deutschland bisher noch keine entsprechende Ausbildung existiert, doch darf man nicht vergessen, dass die hohen Studiengebühren beinahe ausschließlich von Personen bezahlt werden können, die auch entsprechende Geldgeber im Rücken haben. Das bedeutet, dass ein Großteil der Absolventen im Auftrag der Kulturindustrie arbeiten werden, da ihr im Gegensatz zu ihren Kontrahenten im Kampf um das Urheberrecht mehr Geld zur Verfügung stehen. Außerdem wird dort das deutsche Bildungssystem ausgehöhlt, da an diesem Projekt auch staatliche Universitäten beteiligt sind, an denen die Ausbildung kostenlos erfolgen muss.