„Nichts wird mehr dem Zufall überlassen“, so ein sloganartiger Merksatz der Firma Scanmarketing. Mehr denn eine Unternehmensphilosophie hat Scanmarketing eine Vision: Gezielte Vermarktungsstrategien, die sich auf gemessene Kennzahlen stützen, sollen an die Stelle von „… vagen Bauchentscheidungen“ treten. Das heißt: Planungssicherheit für den Einzelhandel.
Denn Scanmarketing berät, liefert und installiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz hochsensible Videoüberwachungssysteme, die exakte Besucherfrequenzmessungen durchführen und auf diese Weise laut eigenen Aussagen den Ertrag von Marketingkampagnen durch Erfolgskontrolle optimieren. Eine ganze Menge von Parametern lassen sich durch Videoüberwachung im Verbund mit den ebenfalls angebotenen, altbewährten Lichtschrankensensoren steuern.
Ein paar Beispiele, im technischen Jargon formuliert: Die Personaleinsatzplanung wird durch Ermittlung der Spitzeneinkaufszeiten effizienter, die Warenpräsentation wird den Kundenwünschen durch Feststellung der Verweildauer in einzelnen Abteilungen und durch Nachverfolgen der Kundenlaufwege angepasst. Aufschlussreiche Daten wie die Kaufquote können schlicht erhoben werden, indem die bei der Bezahlung registrierte Kundenzahl mit der durch Überwachung gewonnenen Besucherzahl abgeglichen wird.
Dieses Szenarium ist weitgehend bekannt. Wie aber, wenn gleich eine ganze Innenstadt durch eine Stadtmarketing GmbH nach den eben genannten Gesichtspunkten kontrolliert wird und wenn diese Innenstadt auch noch die Innenstadt der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs, nämlich Wels, ist? Die Übertragung dieses Modells auf urbanen Raum, sprich dessen ausschließliche Interpretation als kommerzielle Shoppingzone ist schon eher ein Novum. Scanmarketing hat sein System eigens für die Straßenmessung adaptiert.
In zwei großen Einkaufsstraßen wurde ein störungsanfälliges Lichtschrankensystem durch Videokameras in fünf Meter Höhe ersetzt, die auf eine Messlinie gerichtet sind. Nun kann genau ermittelt werden, welches Kundenpotential der Einzelhandel abschöpft. Ein Computerprogramm misst zum einen die Besucherfrequenz in Abhängigkeit der Zeit, zum anderen die Gehrichtung und -geschwindigkeit. Die Datensätze werden online der Stadtmarketing GmbH übertragen und registriert. Deren Geschäftsführer versichert, es werde keine Gesichtererkennung vorgenommen. Da das System nicht auf Einzelpersonen reagiere, könne auch nicht von Überwachung im eigentlichen Sinn gesprochen werden.