Raubkopien, Tauschbörsen, Terrorismus


Raubkopien, Tauschbörsen, Terrorismus

von Thomas Mayer – 19. Juli 2003


In den letzten anderthalb Monaten hat sich einiges getan im Bereich Tauschbörsen und dem Kampf der Urheberrechtsinhaber gegen die Systeme. Dieser Text soll die aktuellen Entwicklungen und Nachrichten zusammenfassen.

Die Entwicklungen bis Ende Mai wurden hier bereits zusammengefasst. Doch die Fronten verhärten sich: Der Vorsitzende des Rechtsausschuss des US-Senats fordert, dass PCs von Leuten zerstört werden, die trotz mehrmaliger Mahnung weiter geschütztes Material zum Tausch anbieten. Die RIAA wiederum hat angekündigt, User auf bis zu 150.000 $ Schadensersatz pro Song zu verklagen, was aber scheinbar nicht wirklich fruchtet. Die ersten 871 Klagen sind bereits auf dem Weg und sollen nicht die letzen bleiben. Die deutschen Institutionen wollen es den USA aber nachmachen. Immerhin mahnen einige Provider ihre Kunden ab, wenn sie Tauschbörsen nutzen. Deren User sind jedoch nicht auf den Kopf gefallen und scheinen sich plötzlich für Datenschutz und Privatsphäre zu interessieren, weil die Copyright-Inhaber schon nach Namen verlangen, wenn sie Anbieter mit urheberrechtlich geschützem Material erkennen.

Das Gejammer der Rechteinhaber ist ja bekannt, und endlich liegen Zahlen auf dem Tisch: 10% machten Raubkopien aus, was aber die Band Iron Maiden nicht davon abhält, zu illegalen Konzertmitschnitten aufzurufen. Wenn aber jeder der einen CD-Brenner besitzt, schon ein Terrorist ist, steigen demnächst vielleicht die Musikhandelsketten zu Terroristen auf? Und Handyhersteller gleich dazu?

Die Softwareindustrie scheint ein Mittel gegen Raubkopierer gefunden zu haben, das sie aber nicht verraten will. Schließlich geht die Zahl der raubkopierten Software zurück.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 19. Juli 2003
 Kategorie: Nachricht
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