Die Sicherheit digitaler Dokumente

Häufig werden passwortgeschützte digitale Dokumente in der Annahme verbreitet, dass dieser Passwortschutz sicher ist. Außerdem werden ebenfalls Dokumente in digitaler Form als Pressemitteilungen herausgegeben, in denen einzelne Passagen digital geschwärzt wurden. Diese Schwärzung kann ebenfalls leicht aufgehoben werden. Einige Beispiele, dies zu umgehen sollen hier dargestellt werden.

In Microsoft-Word-Dokumenten kann man einen sogenannten Formularschutz aktivieren, d.h. das Dokument kann nicht verändert werden, mit Ausnahme sogenannter Formulare. Man benötigt allerdings nur einen Hexadezimal-Editor, um diesen zu umgehen.

Man muss dieses Dokument mit Word öffnen und als Webseite (*.html/*.htm) speichern. Dieses Dokument öffnet man dann mit einem Texteditor und sucht dann nach dem Tag <w:UnprotectPassword>. Die Zeile sieht dann folgendermaßen aus: <w:UnprotectPassword>ABCDEF01</w:UnprotectPassword>. Das Passwort lautet also ABCDEF01.

Man muss dann das Original-Dokument mit einem beliebigen Hex-Editor öffnen und nach dem Passwort suchen, das jedoch in „verschlüsselter“ Form vorhanden ist, nämlich in umgekehrter Reihenfolge, hier also 10FEDCBA, respektive in ihren Hexadezimal-Entsprechungen. Man ersetzt nun alle Doppelbytes mit 0x00 uns speichert das Dokument. Öffnet man nun das Dokument mit Word, so ist das Passwort einfach nur leer. Fertig.

Als in den USA der sogenannte Sniper-Attentäter für Aufruhr sorgte, wurden auch handgeschriebene Briefe des Attentäters an einigen Stellen gefunden. Diese wurden eingescannt, als Adobe-PDF gespeichert und nachträglich mit schwarzen Balken geschwärzt und in dieser Form von der Washington Post im Internet veröffentlicht.

Diese Schwärzung kann jedoch mit der Vollversion von Adobe Acrobat wieder aufgehoben werden. PDF ist nämlich technisch gesehen nur ein Bilddateiformat, in dem einzelne sogenannte Layer („Ebenen“) eingefügt und einzeln bearbeitet werden können. In diesem Fall wurde vergessen, diese einzelnen Ebenen zu einer einzigen Ebene zusammenzufassen. Mit dem (in der englischen Version) sogenannten Touch-Up-Object-Tool der Software Adiobe Acrobat konnten nun die schwarzen Balken mit der Maus gegriffen und verschoben werden, so dass der darunterliegende Text sichtbar wurde.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 30. Januar 2004
 Kategorie: Nachricht
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