Bündnis90/Die Günen sowie die Grüne Jugend starteten vor wenigen Tagen eine Kampagne zum Schutz der Privatkopie von Audio-CDs. E-Cards können an Musikkonzerne geschickt werden, die einen ganzen Fragenkatalog beinhalten, warum die Entrechtung des CD-Käufers immer weiter voran getrieben wird.
Nun denkt sich der unbedarfte Leser zunächst, dass es mal Zeit wurde, das Ganze in die Öffentlichkeit zu tragen. Aber leider zu spät, denn vor Kurzem wurde im Europäischen Parlament eine neue Richtlinie zum Schutz des Geistigen Eigentums beschlossen, die genau diese Entrechtung weiter vorantreibt: Nun werden private „Raubkopierer“ endlich kriminalisiert, wie es die Kampagne der Kulturindustrie Hart aber Gerecht bereits angedeutet hat. Die Grünen haben zwar als einzige Fraktion gegen den Entwurf gestimmt, der von der Ehefrau des Chefs des Mischkonzerns (u.a. auch Medien) Vivendi-Universal und Abgeordnete Janelly Fourtou erarbeitet worden war, doch die Diskussion um die neue Richtlinie wurde von den Gegnern im Parlament erst viel zu spät in die Öffentlichkeit getragen.
Um nochmal auf die Kampagne „Hart aber Gerecht“ zurückzukommen: Entwickelt wurde diese Kampagne von der Werbeagentur Zum Goldenen Hirschen im Auftrag der „Gemeinschaftswerbung Kino GmbH“. Zu ihrem illustren Kundenkreis gehören auch – die GRÜNEN. Nun ja, jetzt wo man schon ein Gehirnstürmen zum Thema Raub- und Privatkopie veranstaltet hatte, kann man das auch noch ein zweites Mal verwerten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist eine schlechte Erfahrung, die gerade wir von DER GROSSE BRUDER einmal mit der Grünen Jugend machten: Sie veranstalteten 2001 einen Wettbewerb „Big Mama 2001“, in dem sie einen Preis für die Internetseite mit den meisten Bildern von Überwachungskameras auslobte. Leider kam dann der 11.09. dazwischen und plötzlich war Datenschutz nicht mehr so opportun wie Sicherheit, auch bei den Linken.