Gestern sind am Abend des Nationalfeiertags zum sechsten Mal die Big Brother Awards Austria im Wiener Flex verliehen worden. Die Jury und auch die Gäste kürten die Bildungsministerin Elisabeth Gehrer mit dem Bildungsdokumentationsgesetz (BilDokG) zur traurigen, inoffiziellen Haupgewinnerin.
Dazu wurde die Kategorie ‚Lifetime Achievment‘ in ‚Lebenslanges – Ärgernis – Elisabeth – Gehrer – Preis‘ umbenannt – für die „nachhaltigste Annäherung an die Romanvorlage 1984“. Das Gesetz zur Bildungsevidenz, in der unter anderem auch Betragensnoten sechzig Jahre lang gespeichert werden sollen, ist im Januar 2003 in Kraft getreten. Seitdem steht es im Kreuzfeuer der Kritik von Datenschützern.
Weitere Preisträger sind der Mobilfunkanbieter Hutchison Austria, die Linzer Discothek ‚WON‘, die Innen- und Justizminister von vier EU-Mitgliedsstaaten, die östereichische Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, die Wiener Amtsärzte und die Linz Strom GmbH.
Der Mobilfunkanbieter Hutchison Austria erhielt für die Verbesserung des von T-Online so genannten ‚Friendfinder‘-Dienstes einen Award. Mit dem ‚Friendfinder‘ ist es möglich, einen anderen Kunden auf Knopfdruck zu mittels GPS zu lokalisieren. Das Display gibt den Standortes des ‚Freundes‘ bis auf wenige Meter genau auf einer Karte aus.
In der Kategorie ‚Business und Finanzen‘ wurde die neue Grazer Diskothek ‚World of Nightlife (WON)‘ für die Einführung der Videoüberwachung in den Freizeitalltag gekürt. Außerdem hat das WON in neue Technologie für die Eingangskontrolle investiert. Anstatt des altmodischen Stempels auf der Hand wird der Fingerabdruck der Besucher überprüft. Wegen langer Warteschlangen wurde das System jedoch vorübergehend stillgelegt.
Die Innen- und Justizminister der EU-Mitgliedsländer Schweden, Frankreich, Irland und England wurden in der Kategorie Politik gewürdigt. Sie sind die Initatoren der geplanten europaweiten Vorratsdatenspeicherung im Telekommunikationssektor.
Die Wiener Amtsärzte erhielten für Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht erhielten stellvertretend für alle anderen Amtsärzte in der Kategorie ‚Behörden und Verwaltung‘ eine Auszeichnung.
Die Linz Strom Gmbh erhielt aufgrund des medialen Vorgehens in der Causa Powerline-Technologie den ‚People´s Choice Award‘. Nach Angaben der Jury hat das Unternehmen versucht, die Medienberichterstattung über Funkstörungen, die im Zusammenhang mit dieser Technologie entstanden sein sollen, massiv zu beeinflussen.