Wahlkampf mit persönlichen Daten

Vor den Präsidentschaftswahlen in den USA sammeln die Republican und die Democrat Party in zentralen Datenbanken Ergebnisse von Wahlumfragen. Dabei wird das Wahlverhalten mit persönlichen Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnumgebung verknüpft, um zukünftige Wahlkämpfe gezielt durchführen zu können.

Da die Wahlbeteiligung in den USA traditionell niedriger ist als in Europa, werben die Parteien um potentielle Wähler persönlicher als in Europa. Unter anderem ist es schon seit langer Zeit deshalb Usus, dass Wahlkämpfer in Privathaushalten anrufen, um sie zu überzeugen. Da diese Form des Wahlkampfs sehr kostspielig ist, drängen die Parteien darauf, dies zu optimieren.

Dazu werden seit Jahrzehnten Meinungsumfragen und die Erfahrungen von Wahlkämpfern eingesetzt, die diese bei Gesprächen mit potentiellen Wählern gemacht haben. Die Wahlkampfthemen werden dadurch immer wieder neu angepasst.

Dazu werden jetzt neueste technische Mittel eingesetzt: Wahlkämpfer gehen jetzt mit Handhelds auf die Straße, in die sie die Daten von Gesprächspartnern direkt eingeben. Damit können dann einzelne Personen gezielt angesprochen und überzeugt werden, da statistische Auswertungen über politische Einstellungen und wichtige Themen gefiltert werden können. Die gespeicherten Daten werden nach dem 2. November allerdings nicht gelöscht, sondern gespeichert, um sie für zukünftige Wahlkämpfe einsetzen zu können.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 29. Oktober 2004
 Kategorie: Nachricht
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