Auf dem Chaos Communication Congress (21C3) berichtete der österreichische Journalist Erich Moechel über sein Recherchen bei der National Security Agency (NSA). Moechel stieß bei Nachforschungen zum Thema Biometrie eher zufällig auf eine Mailingliste der NSA, die seit 1994 betrieben wird. Auf dem 21C3 gab er einen Einblick in die über 60 Megabyte Textdaten der Mailingliste von 1994 bis 2004.
Beiträge von über 2500 Personen aus Militär- und Regierungsbehörden sammelte Moechel innerhalb der zehn Jahre. Hervorgegangen ist die Liste aus dem Konsortium für Biometrie, daß unter Führung der NSA 1992 am Zentrum für Supercomputer in North Carolina gegründet wurde.
Ziel des Konsortiums und mithin der Mailingliste war die Entwicklung eines univerellen biometrischen Standard zur Identifikation von Personen. Während die Liste anfangs noch halböffentlich betrieben wurde, offenbarten die Teilnehmer nach und nach ihre richtigen Namen und auch externe Interessenten erhielten Zugang, so auch Moechel.
Das von ihm gesichtete Material der Diskussion gibt einen Einblick in die Entwicklung der Biometrie, die Beteiligung der Militärs daran und die Struktur der beteiligten Gruppen. Mochel ist etwa im Besitz einer Liste aller offzielle militärischen Teilnehmer von 1997, ebenso über Information, welche die Schlüsselrolle der Firma Sagem Morpho bei der Entwicklung von Fingerabdruck-Systemen betrifft. Ebenso berichtete Moechel über die Gründe, warum das Ziel eines einheitlichen biometrischen Standards bis heute nicht erreicht worden sind.