Die ARD-Sendung Monitor berichtet, dass sensible Behandlungsdaten von chronisch Kranken zur Auswertung nach Vietnam gelangt seien. Dies sei als Folge des Desease-Management-(Krankheitsverwaltungs-)Programm geschehen, für das sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt einsetzt, und das Kosten im Gesudheitswesen einsparen helfen soll.
Bei diesem Programm werden die Behandlungsdaten von chronisch kranker Patienten von ihren Ärzten in Meldebögen eingetragen und dann an private Dienstleister weitergegeben, die daraufhin die Daten pseudonomisiert weiterverarbeiten sollen, um die Behandlung der Krankheiten optimieren zu können. Eine Zuordnung der Daten zu Patienten soll nicht mehr möglich sein.
Laut Monitor soll die GHP Document Service GmbH, die den Auftrag für die Verarbeitung der Daten erhielt, nicht dem Vertrag entsprechend gehandelt haben und die Daten im Ausland bearbeitet haben. Die Daten müssten nämlich in der Bundesrepublik Deutschland verbleiben, da hier ein entsprechend hoher Unternehmensdatenschutz Pflicht sei.
Laut Auskunft von GHP sollen im vergangenen Jahr einige Daten zu Testzwecken nach Vietnam geschickt worden sein, allerdings seien die persönlichen Patientendaten vorher unkenntlich gemacht worden. Laut Datenschutzexperten bei der AOK sei das ihnen präsentierte Programm zu diesem Zweck allerdings erst am 31.01.2005 fertiggestellt worden und könne somit vorher nicht zu diesem Zweck genutzt worden sein.
Insgesamt handelt es sich um ein Auftragsvolumen von 7 Mio. Euro.