FDP fordert Aufschub bei Ausstellung von Biometrie-Pässen

Die Bundestagsfraktion der FDP fordert die Bundesregierung auf, die Ausstellung von Reisepässen mit auf RFID-Chips gespeicherten biometrischen Daten wegen Sicherheitsproblemen auszusetzen. Die Verschlüsselung basiert nur auf einem 56 Bit langem Schlüssel, der aus der Behördenkennzahl und einer fortlaufenden Nummer berechnet wird. Zum einen sei dies verglichen mit 128 Bit bei SSL ein schwacher Schutz, zum anderen besteht die Möglichkeit, mit Hilfe des Algorithmus und des Ausstellungsdatums auf den Schlüssel zu schließen, wie das Beispiel der geknackten niederländischen Pässe zeigt.

Daneben können die benutzten RFID-Chips unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Entfernung von 30 Metern ausgelesen werden, was das Sicherheitsproblem weiter verschärft.

All dies reicht nach Meinung der FDP-Fraktion aus, um die Ausstellung der Pässe auszusetzen, bis ein verbessertes System vorliegt. Insbesondere müsse ein Updatesystem geschaffen werden, mit dessen Hilfe neuere Sicherheitsstandards auf bereits ausgestellte Pässe übertragen werden könnten – natürlich kostenlos für den Passinhaber.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 17. März 2006
 Kategorie: Nachricht
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