Anonymer Browser ohne Installation

Torpark besteht aus Firefox portable, basierend auf der Version 1.5.0.2 des normalen Browsers, und TOR 0.1.1.18-rc. Zwischen Browser und TOR ist kein eigener Proxy geschaltet, sondern der Browser kommuniziert direkt mit TOR, im Gegensatz zu den bereits auf der Homepage vorgestellten Live-CD Anonym.OS und des ersten Tests mit TOR. Von den verschiedenen Sprachversionen wurde die deutsche getestet.

Für Firefox werden einige Erweiterungen mitgeliefert, die das anonyme Surfen erleichtern sollen: Adblock zum Blocken von Werbebannern; Live IP Adress, das die aktuelle IP-Adresse in der Statuszeile einblendet; Firesomething, das den Namen des Firefoxfensters ändert und schließlich noch NoScript, das JavaScript von nicht ausdrücklich zugelassenen Seiten blockiert.

Java ist grundsätzlich deaktiviert, da es über Java möglich ist, den Proxy zu umgehen – und damit die tatsächliche IP-Adresse ausgelesen werden kann, und der Zwischenspeicher (Browser-Cache) auf Festplatte und im Speicher ist auf 0 gesetzt, damit keine Webseiten zwischengespeichert werden können, und damit doch noch Spuren des Nutzerverhaltens am verwendeten Rechner anfallen. Allerdings werden Cookies standardmäßig akzeptiert, und dies sogar von allen Anbietern, eine Einstellung, die nicht zu empfehlen ist.

Ein Doppelklick auf die Datei aus dem Download entpackt die eigentlichen Programme und legt alles in einem Unterverzeichnis an. Danach ließ sich Torpark auf dem Testsystem (Windows XP SP2) per Doppelklick auf die angelegte Datei Torpark.exe problemlos starten. Torpark kann auch von USB-Sticks gestartet werden, jedoch nicht von CD-ROM, da temporäre Dateien im Verzeichnis angelegt werden müssen – auf dem eigentlichen System sollen ja möglichst keine Daten erzeugt werden.

Dass Torpark zunächst nur für Windows erschienen ist, ist durchaus sinnvoll: Ein typischer Einsatz wäre z.B. ein Internetcafé, in dem man das Programm vom USB-Stick startet, surft und schließlich ohne hinterlassene Daten den Ort wieder verlässt. Da die meisten Rechner auch dort mit Windows laufen, ist eine andere Umgebung – so interessant es auch sein mag, weniger dringend. Da aber sämtliche verwendeten Programme Open Source Software ist, können Interessierte das Programm auch auf andere Betriebsysteme portieren.

Insbesondere der kleine Download (5.9 MB) im Vergleich zur deutlich größeren entpackten Version (24 MB) ist sehr zu loben, da sind Downloads auch via Analogmodems in vernünftiger Zeit machbar.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 23. Mai 2006
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