Am gestrigen Sonnabend ist der 23. Chaos Communication Congress (23C3) in Berlin mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Über 4200 Freunde des Chaos Computer Clubs (CCC) und der digitalen Welt fanden im Laufe der vergangenen vier Tage ins Berliner Congress Center (bcc).
Lawrence Lessig, Gründer von Creative Commons und Jurist aus Stanford mahnte in seiner Kampfrede gegen das Urheberrechtsregime: „Wir müssen diese Schlacht innerhalb der nächsten fünf Jahre gewinnen!“ Dabei müssten interne Querelen wie die aktuelle Diskussion um die dritte Version der GNU General Public License (GPL3) soweit möglich zurückgestellt werden.
Ebenfalls am Freitag stellte der belgische Datenschutzforscher George Danezis verschiedene Angriffsformen auf personenbezogene Daten dank der Nutzung von Verbindungs- und Standortdaten vor. Selbst der bekannte Anonymisierungsdienst Tor ist nach Untersuchungen von Danezis nicht davor sicher, da sich einzelne Rechner dank hardwarespezifischer Datenspuren relativ eindeutig identifizieren lassen. Es sei daher wichtig, dass die Nutzer aufgeklärt werden, in welcher massiven Weise sich Verbindungsdaten auswerten lassen.
Als Veranstalter des 23C3 zog der Chaos Computer Club schließlich Resümee und forderte zur verstärkten (Gegen-)Überwachung von Problempolitikern auf: „Einzelverbindungen, Transaktionsnachweise – wir wollen alles.“ In Hinblick auf die Diskussion zu elektronischen Wahlmaschinen bat der CCC die Teilnehmer, sich im nächsten Jahr freiwillig als Wahlhelfer zu melden.