Ende März haben die Mitglieder der Ludic Society das Zentrum des britischen Plymouth mit nutzlosen RFID-Etiketten überzogen. Ziel des Spiels: Echte RFID-Etiketten löschen und auf diese Weise entwerten.
Vom 21. bis zum 24. März verwandelten die Mitglieder der Lucid Society Plymouth in ein reales Spielfeld. Auf diese Weise möchten sie ausprobieren, was man mit RFID-Chips alles anstellen kann. Insbesondere sollten alle ‚echten‘ RFID-Chips mit Nullen überschrieben und damit unbrauchbar gemacht werden.
Dazu brachten die Spieler RFID-Tags an willkürlich ausgewählten Orten, wie Telefonzellen, Supermärkten oder Ampel im ganzen Stadtzentrum an und füllten sie wie ein Notizzettel mit den unterschiedlichsten Informationen. Andererseits trugen sie RFID-Chips bei sich – Margarete Jahrmann und Max Moswitzer haben sich als Gründer der Gruppe die RFID-Tags sogar unter die Haut implantieren lassen.
Nach und nach ist so ein digitaler RFID-Stadtplan von Plymouth entstanden oder eben aus Sicht der Beteiligten ihr persönliches Spielfeld, auf dem man sich wie in einem Mehrspielermodus bewegen kann. Geortet werden die verteilten RFID-Chips dabei mit technisch aufgerüsteten Duft-Wunderbäumchen.
Die Lucid Society wurde von Jahrmann (Marguerite Charmante) und ihrem Partner Moswitzer sowie dem Medientheoretiker P. M. Ong 2005 gegründet. Jahrmann und Moswitzer sind Österreicher und unterrichten an der Hochschule für Gestaltung in Zürich.