SPD stimmt biometrischen Daten auf Personalausweisen zu

Der elektronische Personalausweis soll analog zum Reisepass mit biometrischen Daten ausgestattet werden, die auf einem RFID-Chip auf dem Ausweis gespeichert werden sollen. Wenn dabei auf eine Speicherung der Daten in Datenbanken in den Meldeämtern verzichtet wird, wäre die SPD bereit, ihre Einwände gegen die Aufnahme von biometrischen Daten fallen zu lassen.

Die Unionsfraktion wäre mit dieser Regelung einverstanden. Die Opposition kritisiert dies. Die deutschen Ausweisdokumente seien bereits die fälschungssichersten der Welt, so der Innenexperte der Linken, Jan Korte. Deshalb sei diese Maßnahme nicht notwendig. „Bisher war es immer so, dass Daten, die einmal vorhanden sind, Begehrlichkeiten wecken und dann auch genutzt werden.“, so Korte weiter. Ebenso lehnt die FDP nach Aussage des Abgeordneten Karl Addicks die biometrischen Merkmale im Personalausweis ab.

Jeder Bundesbürger ist verpflichtet, einen Personalausweis oder Reisepass zu besitzen, jedoch wird dieser nicht ungültig, falls der eingearbeitete RFID-Chip zerstört ist. Gerade die Auslesbarkeit der Chips aus der Ferne war ein wesentlicher Kritikpunkt an der Technik, mittlerweile wurde bekannt, dass der BKA-Chef Ziercke seinen Reisepass in Alufolie einpackt.

Geplant ist die Speicherung der Fingerabdrücke der beiden Zeigefinger auf dem scheckkartengroßen neuen Ausweis, der ab Anfang 2009 eingeführt werden soll, wie es auch schon ab November diesen Jahres für den Reisepass verpflichtend sein wird. Falls die Qualität der Fingerabdrücke nicht gut genug ist, werden andere Finger abgenommen, in Studien wurde allerdings gezeigt, dass bei bis zu 10% der Bevölkerung kein Finger eine ausreichend ausgeprägten Abdrücke für die Lesegeräte hinterlassen, d. h. die Rillen sind nicht tief genug. Dies tritt gehäuft bei Jugendlichen und Senioren auf, auch Hautkrankheiten sind mögliche Auslöser. In diesen Fällen soll auch auf die Aufnahme der Daten verzichtet werden können. Die Rillentiefe kann auch durch – nach Aussage des CCC-Mitglieds Starbug – schmerzhafte mechanische Maßnahmen oder ätzende Substanzen, Sekundenkleber etc. verringert werden.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 9. Oktober 2007
 Kategorie: Nachricht
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