Im September wurden drei Terrorverdächtige verhaftet, die gleichzeitig drei Autobomben hochgehen lassen wollten. Diese Gruppe wurde als Beweis angeführt, dass Deutschland im Fokus von islamistischen Terroristen steht, und dass die deutschen Ermittlungsbehörden der Gefahr gewachsen ist.
Gleichzeitig wurde diese Gruppe als Grund herangezogen, dass der Polizei und dem Bundeskriminalamt (BKA) mehr Kompetenzen bei der Terrorbekämpfung gegeben werden müssten, um den internationalen Terrorismus effektiv bekämpfen zu können, insbesondere der Einsatz der Online-Durchsuchung.
Die Süddeutsche Zeitung hat einen internen Bericht zu den Ermittlungen im o.a. Fall erhalten, der massive Mängel offenbart: Die Auswertung eines vierstündigen Telefongesprächs war erst nach sechs Wochen möglichen, weil nur vier Phonetiker im BKA in der Lage sind, die Aufnahmen dementsprechend zu bearbeiten.
Vertrauliche Daten konnten nicht ausgetauscht werden, da nicht alle Dienststellen mit Telefonanlagen ausgestattet waren, die über Verschlüsselungstechnik verfügen, oder weil diese Anlagen nur während der offiziellen Dienstzeiten genutzt werden können. Den Polizeifunk nutzten die Ermittler nicht, weil er möglicherweise abgehört werden könnte (der digitale Behördenfunk war für spätestens 2006 geplant, aber noch nicht in der Bundesrepublik eingeführt), also wichen sie auf Mobiltelefone aus. Da sich aber die Verdächtigen in abgelegenen Gegenden im Schwarzwald und Sauerland aufhielten, brachen durch die Telefonkonferenzen regelmäßig zusammen.
Das Personal wurde regelmäßig in ihre alten Dienststellen zurückgerufen, so dass immer wieder neue Beamte eingearbeitet werden mussten. Des Weiteren standen vier Monate lang in Süddeutschland keine mobilen Einsatzkommandos für andere Aufgaben zur Verfügung, weil alle mit diesem Fall befasst waren, ebenso wurden Polizisten aus anderen Bereichen auf diesen Fall angesetzt, so dass wiederum die Stellen, die mit organisierter Kriminalität befasst waren, unterbesetzt waren.