Der medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, kritisierte die von der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries wieder ins Gespräche gebrachte Vorratsspeicherung von Telekommunikationsverbindungsdaten als eine große Gefahr für die TK-Branche in Deutschland und Europa. Zudem sehe er einen tiefen Einschnitt in die Bürgerrechte, wenn die Verbindungsdaten für ein bis drei Jahre gespeichert werden, wie aktuell diskutiert. Zudem sei die Finanzierung der Maßnahme durch Steuergelder nicht akzeptabel. Nach Aussage von Tauss werde die Kritik an Zypries von der Mehrheit der SPD-Fraktion und der rot-grünen Koalition geteilt.
Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kritisierte das Vorgehen der Bundesjustizministerin. Er sehe das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gefährdet, da die Behörden offensichtlich bemüht seien, immer mehr Lebensbereiche zu erfassen, um Fehlverhalten frühzeitig zu erkennen. Der Datenaustausch zwischen Behörden werde immer intensiver, so dass die Beobachtung und Registrierung von Bürgern zum Regelfall werde. Dies sei verfassungsrechtlich bedenklich.
Nach einem Bericht der Rheinischen Post kritisierte der Bundesrechnungshof die Datensicherheit bei sensiblen militärischen und zivilen Behörden. Bei Stichproben in Protokolldateien hätten die Prüfer mehrere unbefugte Zugriffsversuche entdeckt, die vorher unbemerkt geblieben seien. Auch die Datenvernichtung sei ungenügend organisiert. In Verbindung mit immer mehr zentralisierten Daten könnten somit wichtige und sensible Informationen über einzelne Staatsbürger in die Hände von Angreifern fallen.