Open Source Anonymisierungstool für den Internetzugang

Anonymisierungstools im Internet haben ihre Probleme: Das in Deutschland beheimatete AN.ON/JAP hat wegen der integrierten Protokollfunktion an Vertrauen verloren, ansonsten waren nur kostenpflichtige Dienste wie Anomymizer verfügbar. Doch jetzt scheint sich eine Alternative zu bieten, die quelloffen ist: Tor.

Tor wurde ursprünglich von der US-Navy entwickelt, um Regierungsbehörden eine anonymisierte Kommunikation in Internet zu ermöglichen, insbesondere zu Recherchezwecken. Ähnlich wie bei JAP werden mehrere Proxy-Server hintereinandergeschaltet, um bei der Analyse eines einzigen Proxies keine Daten über User und zugehörige Verbindungen zu erhalten. Danach wurden die Quellen freigegeben und das System wird nun von der Electronic Frontier Foundation (EFF) unterstützt.

Dadurch ergeben sich Vorteile für beide Beteiligten: Zum einen steht für die User ein wirklich sicheres Programm zur Verfügung, da die Quellen offen liegen, d.h. es kann keine geheime Protokollfunktion eingebaut werden. Auch für die US-Regierungsbehörden hat das Vorteile: Schließlich werden somit auch andere Server in die Proxy-Kette eingebaut, so dass nicht automatisch klar ist, dass ein Benutzer des Systems für die Regierung arbeitet.

Die ersten Tests liefen erfolgversprechend: Tor arbeitet als lokaler Server, der über einen Proxy angesteuert werden kann, in diesem Fall mit dem ebenfalls quelloffenen Privoxy, den auch EFF empfiehlt. In den mit dem Internet verbundenen Programmen muss dann dieser Proxy-Server eingetragen werden. Für halbwegs versierte Benutzer sollte die Installation und Konfiguration kein Problem darstellen. Beim Surfen ist der Browser natürlich langsamer, allerdings auch nicht wesentlich langsamer als bei JAP. Die Anzahl der verwendeten zwischengeschalteten Proxy-Server kann allerdings nicht abgefragt werden.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 18. Mai 2005
 Kategorie: Nachricht
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