Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat eine Kampagne gegen die geplante Vorratsspeicherung von Telekommunikationsdaten gestartet. Auf einer Website können Offene Briefe erstellt werden, die an alle Abgeordneten der Koalition versendet werden.Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ist ein loser Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Datenschützern und Internetnutzern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten zu verhindern.
Die Vorratsdatenspeicherung wird durch eine EU-Richtlinie gefordert, die im Dezember 2005 beschlossen wurde. Das Bundesjustizministerium erarbeitet gegenwärtig einen Gesetzentwurf, der eine sechsmonatige Speicherung von Verbindungsdaten vorsieht. Somit wird für diesen Zeitraum für auskunftsberechtigte Behörden nachvollziehbar sein, wer mit wem per Telefon, Handy oder E-Mail kommuniziert hat, bei Telefonaten mit Mobiltelefonen und SMS auch der jeweilige Standort des Benutzers.
Gegen diese Speicherung haben sich im Bundestag die Oppositionsparteien bereits mehrheitlich ausgesprochen, auch innerhalb der Koalition gibt es Stimmen gegen eine entsprechende Regelung: So haben sich Siegfried Kauder (CDU) und Jörg Tauss (SPD) bereits für ein Moratorium ausgesprochen. Auch sprechen sich bei einer Meinungsumfrage der Forschungsgruppe Wahlen 47 Prozent der Bevölkerung gegen eine Vorratsdatenspeicherung aus.
Der Arbeitskreis hat am 25.09.2006 eine Website eingerichtet, auf der besorgte Bürger Protestbriefe an alle 448 Abgeordnete von Union und SPD per E-Mail versenden können. Gleichzeitig werden die Briefe als Offene Briefe auf derselben Site veröffentlicht. Damit soll deutlich gemacht werden, wie groß der Widerstand in der Bevölkerung ist.