Bild: Geheimdienste überwachen Emails auf Stichworte

Es klingt wie aus einem schlechten Witz: Geheimdienste haben nach Information von Bild im Jahr 2010 über 37 Mio. Emails und Datenverbindungen überprüft, weil sie Stichworte wie „Bombe“ enthalten haben sollen.

Damit hat siche die Anzahl der überprüften Nachrichten gegenüber 2009 mehr als verfünffacht. Dabei hätten sich gerade etwas mehr als 200 verwertbare Hinweise ergeben, also nur jede 200000. Nachricht habe überhaupt Hinweise auf eine Straftat oder Bedrohung enthalten.

Somit ist das nicht weit entfernt von einer verdachtsunabhängigen Totalüberwachung — mal abgesehen davon, dass das Sichwort „Bombe“ schon immer ein wichtiges Element bei der Diskussion über Netzüberwachung und Internetzensur gespielt hat, wie Bruce Sterling in seinem Sachbuch The Hacker Crackdown. Law and Order on the Electronic Frontier bereits 1991 schrieb:

[I]t should be recognized that most of these philes were in fact written by teenagers. Most adult American males who can remember their teenage years will recognize that the notion of building a flamethrower in your garage is an incredibly neat-o idea. Actually building a flamethrower in your garage, however, is fraught with discouraging difficulty. Stuffing gunpowder into a booby-trapped flashlight, so as to blow the arm off your high-school vice-principal, can be a thing of dark beauty to contemplate. Actually committing assault by explosives will earn you the sustained attention of the federal Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms.

Aber vielleicht sollte man das alles eher von der heiteren Seite sehen, wie es der Rechtsanwalt Thomas Stadler bei Twitter formuliert hat:

Ich seh die Schlapphüte gerade vor mir, wie sie am Wochenende vor ihren Computern Überstunden schieben. Verdammtes Twitter #Bombe https://twitter.com/#!/RAStadler/status/173360270939406336

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 25. Februar 2012
 Kategorie: Nachricht
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